kontrastmasse

 

entwurf eines kulturforums für den schlossplatz in berlin
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Architektur ist stets auch politischer Akt. Auch im Abbruch signifikanter Baumassen kommt zweifelsohne politische Haltung zum Ausdruck. Dabei entsteht die Frage, ob in einer Zeit des Umbruchs, in der jedoch kaum mehr von nur einem Paradigmenwechsel gesprochen werden kann, in der vielmehr Werte auf dem Markt der Informationen beliebig tauschbar sind, noch jene Mentalität angebracht ist, die Tempel abreißt, um am gleichen Orte Kirchen zu erbauen. Als Beitrag zur Debatte um die Zukunft des Schloßplatzes erkennt dieses Projekt den Palast der Republik als Zeichen einer Realität und einer Geschichte an. Der Palast wird nicht abgerissen, sondern den konträren Argumenten um Erhalt oder Abriß des Gebäudes wird in einer Art stadträumlichen Umkehrung begegnet – er wird verdoppelt. Die beiden Säle, gleichsam Einschlüsse im Volumen des Palastquaders, werden als Masse herausgelöst und auf den davorliegenden Platz projiziert. Vom Volumen des Berliner Stadtschlosses wird nun nur derjenige Teil hinzugefügt, der sich nicht mit dem bestehenden Gebäude überschneidet. Auf diese Weise ensteht eine Komposition, die nicht nur stadträumlich sinnvoll ist, sondern die vor allem drei geschichtliche Epochen verbindet. Es entsteht ein Gefüge aus Schloßvolumen, Palast der Republik und einer gegenwartsbezogenen Interpretation des Schloßvolumens. Die innere Struktur des neuen hybriden Gebäudes wurde aus einer Überlagerung entwickelt: Die beiden Grundrisse wurden durch eine scheinbar regellose Struktur informiert. Mikroskopische Aufnahmen von Bronze – bildhauerisches Material und zugleich Oberfläche der Palastfassade – bildeten die Grundlage für die Entwicklung einer nicht-hierarchischen Struktur.